Hier geben wir Angehörigen Raum ihre Erfahrungen, die sie im Hospiz gemacht haben, mit anderen zu teilen.
„Und wer schreibt eigentlich über die wahren Helden des Lebens?
Dies fragte mein Mann Thomas sich eines Abends im August 2020 im Albert-Schweitzer-Hospiz in Bayreuth. Die Menschen, die meinen Mann bis zuletzt begleiteten, das waren für ihn die wahren Helden des Lebens. Diesen Gedanken ging ein fast 14jähriger Weg mit der Diagnose ALS voran. Im Alter von 28 Jahren bekam mein Mann die Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose, einer Motoneuronenkrankheit, die mit fortschreitenden Lähmungen verbunden ist. In diesen vielen Jahren sind wir gemeinsam und mit tatkräftiger Unterstützung unserer Familien einen Weg gegangen, der Höhen und Tiefen hatte und uns im Juni 2020 ins Hospiz nach Bayreuth führte. Schon früh entschied sich Thomas, gegen künstliche Ernährung und auch Beatmung lehnte er ab. Nachdem uns klar war, dass wir daheim an unsere Grenzen stoßen würden, ging Thomas ins Hospiz. Die pflegerische und medizinische Verantwortung in die Hände von Fachkräften übergeben zu können schaffte uns wieder Raum für andere Dinge. Wir konnten, nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung, die uns verbleibende Zeit genießen. Wir hatten viele lustige Momente und Thomas verlor seinen Humor nicht. Er konnte aber auch mehr und mehr loslassen. Thomas ging die Kraft aus und so wünschte er sich im August Lebkuchen und Dominosteine. Er sagte, dass er ja Weihnachten keine mehr essen kann, also müsse er dies jetzt tun. Er verabschiedete sich von Menschen mit einem „wir sehen uns“ und ich wusste genau, was er meinte. Am Tag bevor er starb kamen ihn seine Eltern und Schwestern nochmal besuchen. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass er auf diesen Besuch gewartet hat, um sich zu verabschieden. Thomas starb, während ich bei ihm war und ihm vorgelesen habe. Der Tod ist mit dieser Endgültigkeit des „Nie-Wieders“ schwer zu akzeptieren. Ich vermisse Thomas sehr, habe aber dank dem Albert-Schweitzer-Hospiz so viele lustige, schöne, lebendige und intensive Erinnerungen, dass ich dankbar auf unsere gemeinsame Zeit zurückblicken kann und froh bin, dass wir uns im Albert-Schweitzer-Hospiz so schön verabschieden konnten. Und so bleibt es an mir, den wahren Helden des Lebens für die großartige Unterstützung zu danken!“
D. Stöcker-Dollinger
„Liebes Hospizteam,
vielen herzlichen Dank für Eure aufopferungsvolle und liebevolle Begleitung unseres Vaters auf seinem letzten Weg. Wir hätten uns keinen besseren Ort dafür wünschen können. Wir wünschen allen das Beste für die Zukunft und viel Kraft für diese oftmals schwere Aufgabe!“
Familie Bär
„Meine Frau Monika durfte bis zu ihrem Tod im August 2021 im Albert-Schweitzer-Hospiz zu Gast sein. In dieser Zeit wurde sie von den Schwestern in vorbildlicher Weise mit Liebe, Respekt und viel Fachkenntnis betreut. Bei meinen täglichen Besuchen, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Mitarbeiter in diesem Haus, vor allem die Schwestern, ihre Arbeit nicht als Beruf, sondern als Berufung verstehen, was sich auf die Qualität ihrer Tätigkeit positiv auswirkt.
Deshalb möchte ich hiermit meinen besonderen Dank auch im Namen meiner Frau zum Ausdruck bringen.“
Hermann Hoch